HipHop; Kirchen-Rock und der Schönheitswettbewerb der Gebisse
von Elisa von Blohn
Am 15.09.2002 fand im Hof des Evangelischen Gemeindehauses der Jugendgottesdienst mit dem Thema: "Wer schön sein will muss leiden" statt. Musikalisch unterstützt wurde das ganze von ZiGZaG.
Gleich beim Anfangslied ( "Laudato si") passierte es : in der Mitte des Liedes brannten die Sicherungen eines Verteilerkastens durch, alle Mikrofone waren tot, alle Musiker und Musikerinnen total verwirrt, nur die 103 Jugendgottesdienstbesucher blieben cool. Der Schaden konnte jedoch schnell behoben werden und es wurde das Lied von neuem angestimmt . Diesmal verlief alles glatt , ebenso wie die darauffolgenden Stücke und die Lesung aus der Bibel.
Doch dann kam das Grauen oder besser gesagt die Grauen (teilweise auf Krücken ).
In unserem kleinen Kurztheater, das im Jahre 2062 spielte, also 10 Jahre nach der Goldenen Konfirmation der Jahrgänge 1987/1988, flogen die Fetzen oder besser ausgedrückt die Gebisse. Alles fing mit der Idee des Herrn Vorsitzenden an, die schönsten dritten Zähne zu prämieren . Die vorher strickenden, häkelnden oder koffeinfreien Kaffee trinkenden Uralt-Konfirmanden waren nicht besonders begeistert,machten jedoch mit. Sie nahmen die Gebisse raus (die natürlich keine echten , sondern welche aus Pappe waren) und legten sie auf Untertassen und Servietten . Nachdem der Herr Vorsitzende eine Jury gewählt hatte, und diese mit dem Begutachten fertig waren und ihm ihr Urteil verkündeten , sagte er, frech wie Oskar ,dass sein Gebiss natürlich das Schönste wäre und Schönheit käme bekanntlich von innen . Vor Empören schmissen alle seine betrogenen Mit-Konfirmanden ihre Zahnprothesen auf ihn. Und die Moral von der Geschicht, reize deine Mitkonfis nicht !
2 unbestechliche Konfirmanden weigerten sich anschliessend trotz einer lockenden Flasche Weins, ihren HipHop-Dance vorzuführen. Das machte aber nichts, denn es folgten ja noch ein Lied und die HipHop-Predigt, die Jugendteamerinnen und -teamer und wurden eingeführt und vorgestellt. Jedem wurde dabei eine brennende Wunderkerze in die Hand gegeben. Zum Schluss gab es noch etwas harten Rock und auch beim Jugendgottesdienst natürlich das Vater Unser und den Segen.