Islamischer Fundalismus
im christlichen Gemeindehaus ? Pfarrer Holzbrecher erläuterte zuerst den Begriff des religiösen Fundamentalismus und stellte klar, dass dieses Phänomen in allen Religionen vom Christentum bis zum Hinduismus auftritt. Die fundamentalistischen Islamisten sind lediglich die zur Zeit erfolgreichsten und zahlreichsten Fundamen-talisten (maximal 15% aller Muslime weltweit). Fundamentalisten wollen nicht nur die Herrschaft der Religion über die Wissenschaft und die Rechtsprechung, sondern auch die Herrschaft der Religion in der Politik -also die Abschaffung der Demokratie zugunsten einer Theokratischen Diktatur.
Dann folgte die Entstehungsgeschichte der drei montheistischen Religionen aus streng wissenschaftlicher Sichtweise. Pfarrer Holzbrecher belegte durch Leseproben aus Bibel, frühchristlichen Schriften und dem Koran, dass Islam, Judentum und Christentum schon im Ursprung nah miteinander verwandt sind. Jesus war Jude, und die frühen Christen wie der Apostel Paulus nach eigener Aussage auch. Mohammed kannte und achtete die jüdische und die christliche Offenbarung, die Profeten des Alten Testaments und Jesus, sogar Maria, Jesu Mutter. Im Verlauf der Geschichte haben die 3 Religionen sich aber nicht nur in zahlreiche Untergruppen aufgespalten, sondern sich von der jüdischen Verfolgung der frühsten Christen, über die arabischen und türkischen Eroberungszüge, die Kreuzzüge und Judenverfolgungen bis hin zu den Kriegen und Terrorakten zwischen Israelis und Palästinensern der Gegenwart zahlreiche tiefe Wunden beigebracht, die das Verhältnis bis heute belasten.
"Als Kind im Beirut der 70er Jahre habe ich erfahren, dass Schuld sich seit langem und auf allen Seiten aufgetürmt hat. Fortschritte im Dialog kann es deshalb nur geben, wenn jede der Religionen die dunklen Kapitel ihrer Ge-schichte einräumt und auch die biblischen und ko-ranischen Überlieferungen kritisch in den Blick nimmt. Einseitige Schuldbekenntnisse sind dagegen genauso kontraproduktiv wie eine Duldung funda-mentalistischer Gruppen im Zeichen multikultureller Beliebigkeit. "Obwohl ich überzeugter Pfarrer bin, möchte ich doch nicht, dass die Religion unseren Staat beherrscht, auch nicht das Evangelische Christentum. " Nur Demokratie und Menschenrechte für alle Frauen und Männer können den Weltfrieden erreichbar machen - und dafür werden auch die Europäer aktiv, konsequent und notfalls konfliktbereit eintreten müssen.
Undenheim. Es war am evangelischen Buss- und Bettag, an dem noch vor wenigen Jahren nicht gearbeitet wurde in Rheinland-Pfalz. Diesmal mussten die 43 Teilnehmerinnen und Teilnehmer stattdessen wirklich "büssen": Der Vortrag zum Thema "Christen, Juden, Muslime - nur eine Religion?" war sehr anspruchsvoll und dauerte 2 Stunden ! Trotzdem hörten sie alle gespannt zu, die schrecklichen Ereignisse des 11.September und die möglicherweise bevorstehende Kriegseinsatz von Bundeswehrsoldaten in Afghanistan hatten die Zuhörer sicher für das Thema sensibilisiert. Hinzu kam, dass anstelle Überraschungsgastes, der leider kurzfristig absagen musste, zufällig ein "Hobbytheologe" türkischer Abstammung die lebhafte Diskussion durch seine Beiträge aus der Sicht eines kritisch-modernen Muslims bereicherte.
Undo Friesen
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